Dieser Beitrag ist Teil der Coronavirus und die Philosophie Serie. Einen Überblick über die weiteren Teile dieser Blogbeitragsserie gibt es hier.
In den Quicktakes (siehe auch I und II), also kurzen Zusammenfassungen und Kommentierungen einzelner Artikel, dieser Woche ist das verbindende der besprochenen Beiträge einerseits, dass hier allesamt „Stars“ der deutschsprachigen Philosophie- und Theorieszene versammelt sind. Byung-Chul Han, Jürgen Habermas, Armen Avanessian und Hartmut Rosa sind im deutschsprachigen Raum aber auch weit darüber hinaus vielzitierte und viel gefragte Denker. Inwiefern ihre Thesen dennoch sehr kritisch zu sehen sind, wird im Folgenden diskutiert.
Doch darüber hinaus verbindet die Beiträge auch ihre Betonung bestimmter Aspekte der Coronakrise. Besonders im Fokus der Analysen dieser Denker steht die Unsicherheit als globales und in dieser Intensität schon seit Generationen nicht mehr empfundenes kollektives Gefühl. Was machen, wie handeln und wann welche Maßnahmen treffen. Politisches, gesellschaftliches aber auch individuelles Handeln muss bis zu einem gewissen Grad momentan auf einem Nicht-Wissen, einer Unsicherheit aufbauen. Han betont daher die Substitution der Berechenbarkeit einer Situation mit einer anderen etablierten Form des politischen Diskurses, denn auch wenn alles von Unsicherheit geprägt zu sein scheint, stellt das Virus einen gemeinsamen Feind dar. Der dritte Aspekt der die hier versammelten Beiträge verbindet ist die Frage nach Geschwindigkeiten. Die rasante Ausbreitung des Virus hat dabei jedoch eine Entschleunigung oder „Vollbremsung“, wie Rosa sagt, im gesellschaftlichen und sozialen Leben zur Folge. Wie also mit diesen gleichzeitigen Ungleichzeitigkeiten umgehen?
Rückkehr des Feindes oder bloß ein weiterer Feind?
Byung-Chul Han – Die Rückkehr des Feindes (Philosophie Magazin)
Byung-Chul Han hat mittlerweile schon einige Texte zu Covid19 verfasst. Dass ich mit seinen Bestseller-Büchern und seinen medien-/technikphilosophischen und vor allem politischen Überlegungen des Öfteren uneins bin, habe ich u.a. in meiner Rezension seines Buches Psychopolitik bereits etwas näher ausgeführt (diese kann hier nachgelesen werden). In einem „Denkanstoß“, den er für das Philosophie-Magazin verfasste und der hier nachgelesen werden kann, fragt er sich inwiefern das Auftreten des Virus die Rückkehr des Feindes in die gesellschaftlichen, sozialen und vor allem politischen Diskurse darstelle. Dazu muss man jedoch zunächst Hans Überzeugung teilen, dass die neoliberale Politik den Feind aus dem politischen Diskurs verbannt hätte, die westlichen Gesellschaften also ohne eine schmittsche Freund-Feind-Politik agieren würden (über die Rolle von Schmitt habe ich auch hier geschrieben). Han dazu:
Auch die allgemeine Promiskuität und Permissivität, die heute alle Lebensbereiche erfassen, bauen die Negativität des Fremden oder des Feindes ab. Gefahren drohen heute nicht von der Negativität des Feindes, sondern vom Übermaß an Positivität, das sich als Überleistung, Überproduktion und Überkommunikation äußert. Die Negativität des Feindes gehört nicht in unsere grenzenlos permissive Gesellschaft. Die Repression durch andere weicht der Depression, die Fremdausbeutung der freiwilligen Selbstausbeutung und Selbstoptimierung. Krieg führt man in der Leistungsgesellschaft in erster Linie mit sich selbst.
Die Gemeinschaft sei nicht mehr immunologisch konstruiert (zu der Frage der Immunulogie und der Gemeinschaft siehe hier). Das Virus, die globale Pandemie sei nun ein Einbruch, eine Rückkehr des Feindes in die Politik. Wir alle hätten nun ‚wieder‘ einen gemeinsamen Feind, so Han, und genau weil wir diese „Freund-Feind-Politik“ nicht mehr gewohnt sein, deswegen sei die Pandemie und der Virus so ein tiefgreifendes und heftig empfundenes Ereignis.
Das Virus bricht nun plötzlich mitten in die wegen des globalen Kapitalismus immunologisch stark geschwächte Gesellschaft ein. Ganz aufgeschreckt werden immunologische Schwellen wieder aufgerichtet und Grenzen dicht gemacht. Der Feind ist wieder da. Krieg führen wir nicht mehr mit uns selbst, sondern mit dem unsichtbaren Feind von außen. Die maßlose Panik angesichts des Virus ist eine gesellschaftliche, ja globale Immunreaktion auf den neuen Feind. Die Immunreaktion ist deshalb so heftig, weil wir sehr lange in einer Gesellschaft ohne Feind, in einer Gesellschaft der Positivität gelebt haben. Das Virus wird nun als permanenter Terror empfunden.
Was dies nun für Folgen habe, dazu äußerst sich Han nicht weiter, sondern belässt es mit obiger Feststellung. Ob die neoliberale Politik der letzten Jahrzehnte aber tatsächlich ohne Feindbilder agierte, das darf heftigst bestritten werden. Vom vielbeschworenen „Krieg gegen den Terror“ zum Kampf gegen alle jene die nicht Gutverdiener sind, und damit oftmals als „Leistungsverweigerer*innen“ oder „Verlierer*innen“ gebrandmarkt werden, denen man Arbeitslosengelder kürzen und Notstand ganz streichen könne hin zu denen, die als „Fremde“ bezeichnet werden und um die sich nahezu jede politische Diskussion bis zum Virus drehte, all dies, und es gäbe viele Beispiele mehr, stellt Hans These eines fehlenden oder absenten Feindes in der Politik der letzten Jahrzehnte doch sehr in Frage.
In einem anderen Text, den Han Ende März unter dem Titel Wir dürfen die Vernunft nicht dem Virus überlassen in der Welt publizierte (und der hier leider hinter einer Paywall ist) beschäftigt sich Han vor allem mit den Unterschieden zwischen den asiatischen Gesellschaften und ihren Methoden gegen das Virus und den europäischen. Der Standard hat einige Ausschnitte des Textes aus der Welt veröffentlicht (ohne Paywall) und hier können wir einen kämpferischen Han lesen, der richtigerweise darauf hinweist, dass die Politik nicht nur reaktiv auf das Virus antworten sollte. Was es braucht sei eine „humane Revolution“, also nicht eine vom Virus erzwungene, sondern eine selbst pro-aktiv erkämpfte, dies kann nachhaltig dann die eigentlichen Probleme wie den Klimawandel und den Kapitalismus angehen, so Han:
Kein Virus ist fähig zur Revolution. Das Virus vereinzelt uns. Es erzeugt auch kein starkes Wir-Gefühl. Jeder ist irgendwie um sein eigenes Überleben besorgt. Die Solidarität, voneinander Abstand zu nehmen, ist keine Solidarität, die von einer anderen, friedlicheren, gerechteren Gesellschaft träumen ließe. Wir können die Revolution nicht dem Virus überlassen. Hoffen wir, dass nach dem Virus eine humane Revolution kommt. Es sind wir Menschen mit Vernunft, die den zerstörerischen Kapitalismus und auch unsere grenzenlose, destruktive Mobilität überdenken und radikal einschränken müssen, um uns, das Klima und unseren schönen Planeten zu retten.
Wie dies jedoch erreicht werden kann, und was genau eine „humane Revolution“ sein soll, bleibt zumindest in den Textausschnitten des Standard offen. Doch zur Frage der Organisation und des politischen Kampfes, bieten sich wohl auch einige andere Theoretiker*innen mehr an als Byung-Chul Han.
Gegen den Utilitarismus
Jürgen Habermas — Interview “So viel Wissen über unser Nicht-Wissen gab es noch nie” (Frankfurter Rundschau – 7.4.2020)
Jürgen Habermas hat vor kurzem eine umfangreiche, zweibändige „Philosophiegeschichte“ publiziert. In einem Interview zu eben dieser Veröffentlichung in der Frankfurter Rundschau wurde Habermas, wie zu erwarten, auch nach dem Thema der Stunde gefragt. Habermas möchte dabei vor allem zwei Punkte in den Diskurs um das Coronavirus und die Maßnahmen gegen dessen Verbreitung einführen. Der erste Punkt betrifft die Frage der Unsicherheit. Habermas sieht in der Pandemie die erste große globale Unsicherheit seit einiger Zeit. Eine weltweite Unsicherheit also und zwar in mehrfacher Hinsicht, so z.B. die Unsicherheit, wie das Virus an der Verbreitung hindern oder auch wie mit den gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen und politischen Folgen der Pandemie umgehen. Unsicherheit ist immer ein zentraler politischer Faktor, so Habermas, meistens jedoch seien diese Unsicherheiten eher lokaler oder in Teilbereichen verortet, nicht weltweit und so umfassend:
Unsere komplexen Gesellschaften begegnen ja ständig großen Unsicherheiten, aber diese treten lokal und ungleichzeitig auf und werden mehr oder weniger unauffällig in dem einen oder anderen Teilsystem der Gesellschaft von den zuständigen Fachleuten abgearbeitet. Demgegenüber verbreitet sich jetzt existentielle Unsicherheit global und gleichzeitig, und zwar in den Köpfen der medial vernetzten Individuen selbst. […] So viel Wissen über unser Nichtwissen und über den Zwang, unter Unsicherheit handeln und leben zu müssen, gab es noch nie.
Mit weltweit und allumfassend meint Habermas, wie so viele dieser Tage, vor allem westliche Gesellschaften. Krisen, Unsicherheiten sind alltägliche Realität, für große Teile der Weltbevölkerung aber auch große Teile in den westlichen Ländern, diese Krisen und Unsicherheiten werden jedoch entweder absichtlich nicht wahrgenommen, oder bewusst erzeugt. Über die eurozentrische Beschreibung der momentanen Pandemie als “erste weltweite Krise seit langem” habe ich an dieser Stelle schon näheres geschrieben.
Der zweite Punkt den Habermas betont und der wohl , wenn man ein wenig mit seinem Werk vertraut ist, wenig überraschend ist, ist sein Aufruf die Würde jeder und jedes Einzelnen zu achten. Wie man es von ihm erwarten konnte, ist es für ihn unumstößlich das Leben eines einzelnen mit ökonomischen Gewinn oder mehr Freiheit für vermeintliche Nicht-Risikogruppen aufzuwiegen. Damit kritisiert er nicht nur alle neoliberalen Wortmeldungen, die derzeit eifrig eine Wiederöffnung des gesellschaftlichen Lebens fordern und damit doch nur eine Öffnung des wirtschaftlichen meinen, sondern Habermas kritisiert dabei vor allem auch die problematische utilitaristische Logik, die solchen Vorschlägen zu Grunde liegt. Leben, so Habermas, sind eben nicht quantifizierbar:
Im bisherigen Verlauf der Krise konnte man und kann man in manchen Ländern Politiker beobachten, die zögern, ihre Strategie an dem Grundsatz auszurichten, dass die Anstrengung des Staates, jedes einzelne Menschenleben zu retten, absoluten Vorrang haben muss vor einer utilitaristischen Verrechnung mit den unerwünschten ökonomischen Kosten, die dieses Ziel zur Folge haben kann. Wenn der Staat der Epidemie freien Lauf ließe, um schnell eine hinreichende Immunität in der gesamten Bevölkerung zu erreichen, nähme er das vermeidbare Risiko des voraussehbaren Zusammenbruchs des Gesundheitssystems und damit einer relativ höheren Anteil an Toten billigend in Kauf. Meine „Geschichte“ wirft auch ein Licht auf den moralphilosophischen Hintergrund von aktuellen Strategien im Umgang mit solchen Krisen.
Geschickt verstrickt Habermas also seine Utilitarismuskritik sogleich auch mit dem Aufruf seine Geschichte der Philosophie zu lesen. Doch Kritik dieser Art liefern derzeit viele, ob es Habermas Buch dazu braucht bleibt offen. Dass Menschenleben nicht aufrechenbar sind, sollte jedenfalls auch bei anderen Politikdiskursen wieder in Erinnerung gerufen werden, so z.B. in dem Ertrinken-Lassen an und vor Europas Grenzen.
Der Akzelerationismus des Virus und der Stillstand der Gesellschaft
Armen Avanessian – Rasender Stillstand (Philosophie Magazin – 26.03.2020)
In dem kurzen und eher feuilletonistisch verfassten Beitrag stellt Avanessian, ganz seinen sonstigen vom Akzelerationismus und spekulativen Realismus beeinflussten Texten treu, die Frage, wie mit der ständigen Beschleunigung umgehen, die nicht nur negative Effekte mit sich bringt. Dem Titel seines Textes folgend geht es Avanessian dabei besonders um den vermeintlichen Widerspruch, den wir gerade erleben, nämlich die gleichzeitigen Beschleunigungen und Stillstände, die die Coronaviruskrise mit sich bringt. Beschleunigte Ansteckungen und Verbreitung und gleichzeitig entschleunigte Straßen, stillstehende Fabriken usw. Der Titel wurde übrigens ‚übernommen‘ von dem wunderschönen Buchtitel des großen Denkers der Beschleunigung Paul Virilio, Rasender Stillstand (1992, Carl Hanser Verlag), leider findet Avanessian es nicht wert Virilios Titel auszuweisen und dessen, nicht nur jetzt gerade sehr lesenswertes, Buch zu zitieren, ich jedenfalls kann es sehr empfehlen.
Für Avanessian bleibt schließlich die zentrale Frage, was wollen wir ändern, wofür kämpfen. Avanessians Antwort: zunächst dafür den Handlungsspielraum aufzumachen und die vermeintliche Alternativlosigkeit in Frage zu stellen (siehe dazu auch meinen Text zur vermeintlichen Alternativlosigkeit in der Biopolitik):
In leichter Abwandlung Margaret Thatchers formuliert: There is always an alternative. Die Pandemie stellt ein weiteres Mal und auf drastische Weise die Systemfrage und wir werden uns von zukünftigen Generationen die Frage gefallen lassen müssen, was wir denn beigetragen haben, um noch systemrelevant zu sein.
Entschleunigung, aber für wen?
Hartmut Rosa, der sich seit vielen Jahren mit der Frage von Stress, Zeitwahrnehmung und den gesellschaftlichen, sozialen und psychologischen Folgen einer ständigen Beschleunigung in Arbeit, Alltag, Unterhaltung und sonstigen Lebensbereichen beschäftigt, wurde Mitte März vom Philosophie Magazin interviewt und dabei nach den Auswirkungen des Virus und den Maßnahmen dagegen befragt. Auch Rosa betont dabei zunächst und zuerst, wie es auch Habermas getan hat, die Unsicherheit die mit dem Virus und den noch völlig unberechenbaren Folgen dieser Pandemie verbunden ist:
Unsere komplexen Gesellschaften begegnen ja ständig großen Unsicherheiten, aber diese treten lokal und ungleichzeitig auf und werden mehr oder weniger unauffällig in dem einen oder anderen Teilsystem der Gesellschaft von den zuständigen Fachleuten abgearbeitet. Demgegenüber verbreitet sich jetzt existentielle Unsicherheit global und gleichzeitig, und zwar in den Köpfen der medial vernetzten Individuen selbst.
Als Theoretiker der ständigen Beschleunigung des Alltags ist für ihn natürlich vor allem die vermeintliche Entschleunigung die das Virus hervorgerufen hat interessant. Meetings wurden reduziert und verkürzt, Arbeitsreisen abgesagt, zusätzliche soziale Termine am Abend zur Vernetzung finden nicht mehr statt. Das ständige gehetzt werden von Arbeit und Freizeit gleichermaßen scheint zu einer Pause, ja zu einer „Vollbremsung“ gekommen zu sein. Zwar betont Rosa, dass es keine sinnvolle Entschleunigung sei, weil sie erstens nicht nachhaltig ist und zweitens keine Entschleunigung sondern eben eine ungesunde Vollbremsung darstelle. Dies bringe eben nicht nur Unsicherheit sondern auch für viele existentielle Probleme mit sich. Trotz dieser Bemerkungen ist Rosas Beschreibung der Vollbremsung unter dem Virus dann jedoch dennoch irritierend idyllisch:
Dass die Gesellschaft derzeit so gewaltige Bremsen an das Hamsterrad anlegt, führt für viele Menschen derzeit zu einer radikalen Verkürzung der zeitlichen und der räumlichen Weltreichweite: Der räumliche Horizont beschränkt sich auf den Umkreis der Wohnung, zeitlich denken wir nur noch für ein paar Tage voraus, denn wer weiß schon, was in zwei Wochen sein wird? Das aber ändert die Art und Weise unserer Weltbeziehung: Auf einmal sind wir nicht mehr die Gejagten, wir kommen aus dem Alltagsbewältigungsverzweiflungsmodus, aus der Aggressionshaltung gegenüber der Welt und dem Alltag heraus. Wir haben Zeit. Wir können plötzlich hören und wahrnehmen, was um uns herum geschieht: Vielleicht hören wir wirklich die Vögel und sehen die Blumen und grüßen die Nachbarn.
Wie in seinen Beschreibungen des Gehetzt-Seins und des Stresses in seinen Vorträgen und Büchern muss man sich auch in diesen Beschreibungen der Entschleunigung fragen, von wem Rosa hier spricht. Geht es um die Arbeiter*innen der „systemrelevanten“ Berufe, die unter erhöhtem Ansteckungsrisiko dafür von Applaus begleitet noch mehr als sonst arbeiten müssen? Geht es um die, die ihren Job verloren haben oder in Kurzarbeit stecken und nicht wissen wie sie die nächsten Monate finanziell überstehen sollen? Geht es um die eingeflogenen Saisonarbeiter*innen und Pflegekräfte, denen Pässe abgenommen werden? Geht es um die Wohnungslosen, die nun von der Straße verbannt wurden oder um die Refugees an den Grenzen Europas? Oder geht es um die Manager*innen und Professor*innen, die jetzt ein bisschen weniger Termine haben, und deswegen das eine oder andere Buch nachlesen können? All diese Fragen sind besonders dann wichtig, wenn Rosa aus dieser idyllischen Entschleunigung die Möglichkeiten eines neuen politischen Subjekts theoretisiert, denn nicht jeder kann so leicht wie er der „optimistischen Variante“ eine Chance geben:
Hören und Antworten (statt beherrschen und kontrollieren): Das ist der Beginn eines Resonanzverhältnisses, und daraus, genau daraus kann Neues entstehen. Da ereignet sich Natalität, Neugeburtlichkeit, im Sinne von Hannah Arendt. Vielleicht erleben wir also einen Moment kollektiver Natalität: In dieser Krisenphase transformiert sich die Form, der Modus unserer Weltbeziehung. Das wäre die optimistische Variante – wir sollten ihr eine Chance geben!