Am Sonntag den 8.11. 2020 findet als Teil des Berliner Festivals Theater der Dinge, eine Tanz/Lecture Performance von H.A.U.S. statt, einer transdiziplinären Forschungsgruppe, die sich mit humanoider Robotik und Künstlicher Intelligenz beschäftigt.
Ding.Wesen versucht eine Verschränkung von improvisierten Tanz, technischen Interventionen, musikalischen Improvisation und theoretischem Vortrag, die sich mit dem Status (humanoider) Dingwesen beschäftigt und dabei anthropozentrische Vorstellungen einer Sonderstellung des Menschen, dem Objekt-Status der Dinge, der Rolle von neuen Technologien und den daraus resultierenden menschlichen Normen beschäftigt. Ich selbst bin Teil dieser Performance und werde mit Spinoza, Haraway, Deleuze, Sylvia Wynter und anderen wichtigen Denker*innen nach den Möglichkeiten einer nicht-anthropozentrischen Begegnung mit Dingwesen fragen und die Notwendigkeit einer relationalen Ontologie andeuten. Der Text ist dabei zu tiefst von den Tanzstudien von Eva-Maria Kraft inspiriert, die mit zwei seriell produzierten humanoiden Robotern (Marke: Pepper) performen wird.
Die Vorstellung kann aufgrund der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie nicht an der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin stattfinden. Stattdessen zeigen wir die Veranstaltung als online Live-Stream auf Zoom. Der Eintritt ist frei. Bitte melden Sie sich bis zum 7.11. unter ticket@schaubude.berlin an.
Es wird am Ende die Möglichkeit für ein ausgiebiges Publikumsgespräch (über Zoom) geben, ich würde mich sehr freuen wenn einige von Euch daran teilnehmen.
Hier der vollständige Ankündigungstext:
Lecture-Performance “DingWesen”
Die Tanz-Performance diskutiert das intime Vis-a-vis von sehr unterschiedlichen Körpern durch Mittel der Improvisation. Mehrere humane und einige humanoide Körper werden auf der Bühne in unmittelbarer Nähe zueinander sein. Der Vortrag diskutiert die (Un)Möglichkeiten von Biopolitik zwischen Ding und Wesen. Neue Körper – robotischer und biotischer Art – und deren Assemblagen forcieren die Neukonzeption der menschlichen Körper, ihrer Vermögen und ihrer Komposition.
Sind diese Körper bereits Teil einer Ordnung, in der die Unterscheidung zwischen technologisch und biologisch bedeutungslos ist?
Hat sich die uralte Annahme, dass die Welt für den Menschen da sei, als anthropozentristisches Missverständnis entpuppt?
Durch die Verschmelzung von Tanz-Performance, Vortrag und Publikumsgespräch stellen wir den menschlichen Körper als Ding und Wesen zur Diskussion.
In deutscher Sprache, Dauer 90min
Performance,
german: https://schaubude.berlin/de/inszenierungen/dingwesen
english: https://schaubude.berlin/en/stagings/dingwesen
Festival,
german: https://schaubude.berlin/de/produktionen/theater-der-dinge-2020
english: https://schaubude.berlin/en/produktionen/theater-der-dinge-2020
On stage:
Choreography, Dance: Eva-Maria Kraft
Human-Robot-Interaction: Helena Frijns, Darja Stoeva
Music: Thomas A. Pichler playing Cellare
Philosophy: Christoph Hubatschke
Theory: Oliver Schürer
Two Robots model Pepper
Idea, concept: Oliver Schürer
Das Ding wurde auch von Bruno Latour thematisiert. Es ist sogar von einen Parlament der Dinge die Rede. Ein Ding könnte eine Maschine sein. Ein IoT Gerät. Vielleicht sogar eine intelligente Zahnbrüste die ihre erbeitetenden Daten an ein technischen System sendet. Bruno Latour bezieht sich ausdrücklich auf die in der deutschen Sprache benutzten Bedeutung von Ding.
Was war es früher ? Ein keltischer Fetisch ?